Deutscher Honig • Sorten, Geschmack, Gute Honige im Vergleich

Übersicht

Nur, weil du in einem deutschen Supermarkt deinen Honig auswählst, heißt das noch lange nicht, dass in deinem Einkaufswagen tatsächlich deutscher Honig liegt. Die meisten Honigsorten dürften eine halbe oder ganze Weltreise hinter sich haben, bevor sie auf deinem Frühstückstisch stehen.
Zugegeben, den Bedarf nach Honig können deutsche Bienen alleine nicht decken. Immerhin liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Honig in deutschen Haushalten bei etwa 1,1 Kilo, also gesamt 88.000 Tonnen. Hierzulande schwirren im Sommer etwa geschätzt 700.000 Bienenvölker durch die Natur. Bringt jedes Bienenvolk etwa 30 Kilo, ergibt sich das Fazit, dass deutscher Honig nicht den eigenen Bedarf decken kann.

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Im Grunde ist der Import von Honig aus anderen Ländern kein Unding. Warum auch? Korianderhonig aus Bulgarien, Thymianhonig aus Griechenland oder den tasmanischen Lederbaumhonig – alles leckere Schmankerl. Kritisch wird es nur bei den allzu günstigen Honigmischungen.

Stammt Honig aus einem anderen Land, muss eine der folgenden Angaben auf dem Etikett stehen:

  • Mischung von Honig aus EU-Ländern
  • oder: Mischung von Honig aus Nicht-EU-Ländern
  • vielleicht auch: Mischung von Honig aus EG-Ländern und Nicht-EU-Ländern.

Damit weißt du als Verbraucher nicht, woher dieser Honig stammt, ob er Schadstoffe enthält oder ob die Bienen mit Antibiotika behandelt werden, das ist in manchen Ländern erlaubt.

Siehe auch: http://www.lebensmittelklarheit.de/forum/honig-aus-eg-und-nicht-eg-laendern

Honig aus Deutschland – ein Qualitätsprodukt

Honig aus dem Ursprungsland Deutschland ist ein naturbelassenes Produkt. Honigkauf ist Vertrauenssache und bei Honig, der hierzulande von den fleißigen Bienen gesammelt und verarbeitet wurde, bekommst du ein gesundes Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an natürlichen Wirkstoffen, dem nichts zugegeben wird.

Um dir als Verbraucher Sicherheit zu geben, hat beispielsweise der Imkerbund ein einheitliches Honigglas mit einem ebenfalls einheitlichen Etikett entwickelt, welches nur von geschulten, geprüften und/oder zugelassenen Imkern in dieser Form verkauft werden darf. „Echter deutscher Honig“, das ist der Oberbegriff, der auf jedem Glas unterhalb des Verschlusses steht, samt der Überwachungsnummer und dem Imker, der den Honig produzierte. Damit erfüllt der Imkerbund deutlich mehr, als es vom Lebensmittelrecht vorgegeben ist – und das ist auch gut so.

Dennoch gibt es zahlreiche kleinere Imkereien oder Hobbyimker, die ebenfalls ausgezeichneten Honig produzieren, naturbelassen und unter Einhaltung der äußerst strengen Honigverordnung. Wichtig für dich: Deutscher Honig muss als Ursprungsland auch Deutschland angeben, egal ob er aus dem Allgäu oder der Rheinebene stammt.

Natürlich gibt es geschmackliche Unterschiede, denn Honig aus der norddeutschen Heidelandschaft schmeckt völlig anders als Honig aus den Tiefen des Schwarzwaldes. Am besten durchstreifen wir die Vielfalt unserer heimischen Honigsorten und schauen mal nach den Besonderheiten der Regionen:

Heidehonig

Heidehonig ist ein typischer Honig aus Norddeutschland. Es gibt sogar einen Standort, der als „Deutschlands nördlichster Bienenstand“ bezeichnet wird und der liegt auf der Insel Sylt im Listland. Dort also, wo die Natur noch Natur ist, wo Flora, Fauna und Mensch in Eintracht zusammenleben. Sylter Heidehonig – eine echte Spezialität.

Doch auch andere Heidelandschaft bringen einen hochwertigen und geschmacklich kräftigen Honig hervor, etwa die Lüneburger oder die Wittstocker Heide. Die geleeartige Konsistenz des Heidehonigs beruht übrigens auf dem Gehalt an Eiweißstoffen, die in den Heidepflanzen vorkommen.

Heidehonig
Eine wunderschöne Heidelandschaft

Kleehonig

Auch Kleehonig ist ein norddeutscher Honig. Die größten Kleefelder erstrecken sich entlang der Küstenregionen von Nord- und Ostsee. Es ist ein fast weißer Honig, der mit einem feinen, fruchtigen Aroma punktet.

Kleehonig kann Anteile von der Linde oder der Kornblume beinhalten – genau diese „Einflüsse“ zeichnen den hellen Honig aus dem Norden Deutschlands aus.

Kaum ein Kleehonig schmeckt wie der andere.

Kornblumenhonig

Dieser Honig ist eine Rarität, doch wenn es ihn in deutscher Qualität gibt, dann meistens – nicht immer – aus Norddeutschland oder der Region um den Harz, meist jedoch hauptsächlich aus der Brandenburger Region.

Es ist ein sehr würziger Honig, dessen kräftige Töne sicher nicht jedem liegen.

Als typischer „Einsteigerhonig“ kann Kornblumenhonig sicher nicht bezeichnet werden.

Kornblumenhonig
Kornblumen ergeben einen herzhaften Honig

Lindenhonig

Lindenhonig kommt häufig in nord- oder ostdeutschen Regionen vor.

Denn gerade in den Regionen des nördlichen Niedersachsens, in Richtung Harz oder in den Gegenden um das Erzgebirge gibt es großflächige, zusammenhängende Linden, die diesen hochwertigen Honig hervorbringen. .

Fichtenhonig

Auch Fichtenhonig kommt innerhalb Deutschlands gerne aus der östlichen Region. Doch die Fichte ist ein heimatliches Gewächs, das sich eigentlich im ganzen Land wohlfühlt und deswegen kann es Fichtenhonig aus Nord- Ost-, West- oder Süddeutschland geben.

Robinienhonig

Robinienhonig kommt gerne aus Brandenburg, denn dort kommen große, zusammenhängende Robinienwälder vor. Auch innerhalb des Stadtgebietes von Berlin gibt es Robinienhonig, sogar in Bio-Qualität. Einige Robinien haben ihre Heimat auf den Dächern Berlins gefunden, sodass es weitab von Abgasen und Industrie tatsächlich einen naturbelassenen Honig ergibt.

Rapshonig

Der helle und feine Rapshonig hat seine Wurzeln im ganzen Land. Es ist der häufigste Sortenhonig und kommt von der Nordebene bis in den tiefen Süden vor. Im Osten, im Westen, in der Mitte – Rapshonig ist eine echtes, deutsches Schmankerl.

Tannenhonig und Weißtannenhonig

Die dichten Tannenwälder im Schwarzwald bilden den Ursprung dieser Waldhonige. Nirgendwo anders gibt es solch große Flächen von Tannen oder Weißtannen, an denen die Bienen den Honigtau sammeln können. Wenn du die Bezeichnung „deutscher Honig“ mit dem Vermerk Tannen- beziehungsweise Weißtannenhonig siehst, dann handelt es sich fast immer um eine regionale Köstlichkeit aus dem Schwarzwald.

Edelkastanienhonig

Das Bundesland Rheinland-Pfalz ist ein gefragter Ort für den Edelkastanienhonig. Dort gibt es vereinzelte Gruppierungen dieser prachtvollen Bäume als Bestand. Der dunkle Honig schmeckt kräftig, würzig und etwas herb. Es ist eine Spezialität, durchzogen von einem hohen Fructosegehalt.

Regionale Unterschiede

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Der Osten Deutschlands steht für wunderbare Naturlandschaften, für das Erzgebirge und für eine gesunde Waldregion. Kein Wunder, dass sich Honigsorten wie etwa Lindenhonig, Akazienhonig oder Wildblütenhonig einer steigende Anzahl „Fans“ erfreuen.

Im Norden durchziehen zahlreiche Küstenregionen, Heidelandschaften oder freie, weite Ebenen das Landschaftsbild. Das Land ist platt, aber dennoch von traumhafter Schönheit im Einklang mit der Natur. Heidehonig, Robinienhonig oder Kornblütenhonig haben hier oftmals ihren Ursprung.

Im Westen finden sich oft Honigsorten wie der Löwenzahnhonig, denn schaut man vom Ruhrgebiet in Richtung Westen, eröffnet sich ein wunderbarer Landstrich voller gelber Blüten des Löwenzahns.

Der Süden hat deutlich mehr als den Schwarzwald zu bieten. Das Allgäu, die Obstplantagen am Bodensee oder die die idyllische Region um das Kraichgau, hier gibt es Honigsorten wie etwa den Obstblütenhonig oder den Sonnenblumenhonig.

Zum nachlesen: http://deutscherimkerbund.de/userfiles/downloads/satzung_richtlinien/Merkblatt_Sorten_3_4_neu.pdf

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