Übersicht
Es ist erstaunlich, wie viele Begriffe um ein und das gleiche Lebensmittel herumschwirren. Imkerhonig, Bienenhonig, Sortenhonig, Akazienhonig, Manuka Honig, Waldhonig, Blütenhonig oder Honigtauhonig, nur um ein paar wenige Beispiele zu nennen. Auffällig, dass alle Bezeichnungen entweder mit den Pflanzen zu tun haben oder aber die fleißigen Sammler benennt, also Bienenhonig.
Was ist dann ein „Imkerhonig“? Das Bienenhonig als Oberbegriff dienen kann, ist erklärbar. Aber Imkerhonig? Ist damit der lokale Imker bei dir um die Ecke gemeint? Die deutsche Honigverordnung ist bekanntlich überaus streng, gibt es hier vielleicht einen Zusatz, wann ein Honig als „Imkerhonig“ bezeichnet werden muss? Fragen über Fragen – die Antworten sind überaus interessant.
Was ist Imkerhonig?
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Wenn du über einen Markt schlenderst, kommst du mit Sicherheit an einem Stand vorbei, der Honig anbietet. Das nette Verkaufspersonal bietet Honig in vielleicht unterschiedlich großen Gläsern an. Etikettiert sind diese Honige gerne mit der Bezeichnung „Imkerhonig“. Das ist soweit rechtens, wenn der erzeugende Imker den Honig direkt für den Endverbraucher verkauft. Zulässig wären in diesem Fall auch Angaben wie etwa „vom Imker abgefüllt“ oder „aus eigener Imkerei“. Allerdings ist der Begriff „Imkerhonig“ nicht geschützt. Das ist ein Dilemma, denn so kann jeder nach Lust und Laune seinen zusammengemischten Honig aus irgendwelchen Ländern ebenfalls als Imkerhonig verkaufen.
Um ein wenig Licht in den Dschungel der Bezeichnungen zu bringen, schauen wir einfach mal darauf, was auf einem Etikett stehen muss.
Die Verkehrsbezeichnung
Dabei handelt es sich um die Produktbezeichnung – also Honig. Dieser allgemeine Begriff darf natürlich mit der Variantenbezeichnung erweitert werden, also ob es sich um Robinienhonig, Rapshonig, Waldhonig oder Orangenblütenhonig handelt.
Solch eine Sortenbezeichnung ist natürlich ein Qualitätsmerkmal, deswegen darf der Honig auch nur dann so benannt werden, wenn der Anteil des Nektar bei mindestens 60 Prozent liegt.
Honig, dem etwas zugefügt wurde, darf nicht unter der Verkehrsbezeichnung des Zusatzes verkauft werden. Das gilt beispielsweise bei Honig mit Fenchel. Nur, wenn der Anteil des Nektar der Fenchelpflanze zu mindestens 60 Prozent im Honig enthalten ist, darf der Honig als Fenchelhonig bezeichnet werden.
Bei einem Frühjahrshonig, einem Sommertrachthonig oder Blütenhonig kann der Honig durchaus aus dem Nektar verschiedenster Blüten entstanden sein. Auch diese Bezeichnung ist also zulässig.
Kommen wir jetzt zum Imkerhonig: Dieser Begriff ist keine Verkehrsbezeichnung, genauso wenig wie Gartenhonig oder sonstige schwammige Benennungen. Ein Imkerhonig muss also an anderer Stelle noch genauer erläutert werden, deswegen lohnt sich ein Blick auf das Etikett immer.
Ursprungsland
Steht auf dem Etikett des von dir gewählten Honig beispielsweise „Imkerhonig – Herkunftsland Deutschland“, dann handelt es sich um Honig, der hierzulande hergestellt wurde. Auch die Hinweise „Deutscher Honig“ oder Honig aus Deutschland“ sind bereits als Verkehrsbezeichnungen zulässig.
Hier kommt wieder unser Imkerhonig ins Spiel. Findest du Angaben darüber, dass es sich um eine Mischung aus EG- und Nicht-EG-Länder handelt, solltest du dir den Kauf überlegen. Nicht in allen Ländern ist die Honigverordnung so streng, nicht in allen anderen Ländern ist Honig ein reines Naturprodukt wie in Deutschland.
Adresse
Selbst die Adresse des Imkers muss auf dem Etikett angegeben sein und zwar mit Name und Anschrift.
Menge
Natürlich musst du auf den ersten Blick erkennen können, wie viel Honig in dem Behältnis enthalten ist. Dazu muss der Imker eine geeichte Waage verwenden, um bei einer Kontrolle auch bestehen zu können.
Mindesthaltbarkeitsdatum
Auch wenn Honig kaum schlecht werden kann, so muss doch ein Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt werden. Erlaubt ist beim Honig, das Ende des Jahres XXXX anzugeben, es muss also nicht mit einem taggenauen Datum bestückt sein.
Loskennzeichnung
Diese Angabe dient dazu, dass der Honig quasi rückverfolgt werden kann, etwa im Falle einer Beschwerde. Verwendet jedoch der Imker ein Mindesthaltbarkeitsdatum, welches er auf den Tag genau bestimmt, dann muss er keine Loskennzeichnung auf dem Etikett anbringen.
Was darf nicht auf dem Etikett stehen?
Das Imkerhonig als solcher bezeichnet werden darf, ist geklärt – auch wenn die Verkehrsbezeichnung dann nochmals extra aufgeführt werden muss. Es gibt eine Vielzahl von Deklarationen, die so nicht erlaubt sind, etwa das berühmte kaltgeschleudert. Wie soll denn Honig sonst geschleudert werden? Warm? Dann wäre ein Schleudern unmöglich – aber aus irgendeinem Grund taucht das „kaltgeschleudert“ immer wieder auf.
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Auch wabenecht oder naturrein dürfen nicht so auf dem Etikett erscheinen. Naturbelassen ist hingegen erlaubt. Die unerlaubten Begriffe umschreiben nämlich eine Selbstverständlichkeit und kein wie auch immer geartetes Qualitätsmerkmal. Noch ein kleiner Hinweis: Die Bezeichnung „echter“ deutscher Honig darf nur der Deutsche Imkerbund so verwenden, ansonsten ist es nicht erlaubt. Deutscher Honig – das reicht wohl allemal.
Weitere Informatinen hierzu unter der Seite des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Ernaehrung/Lebensmittelbuch/LeitsaetzeHonig.pdf;jsessionid=4D379FFAE899EF099A50BE7A28BC86B6.2_cid296?__blob=publicationFile
Der Imkerhonig in der Umgangssprache
Gesetze mit komplizierten Formulierungen sind das eine, die Umgangssprache ist das andere. Und so ist für die meisten Menschen ein Imkerhonig, der direkt von einem kleinen, vielleicht regionalen Imker stammt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man den Imkerhonig direkt beim Imker um die Ecke kauft, oder ob dieser seinen eigenhändig produzierten Honig online zum Verkauf anbietet, der Honig kann – muss aber nicht – beste Qualität haben.
Viele Imker, die eine Hobby-Imkerei haben oder die Honigproduktion als Nebenerwerb betreiben, nennen ihren Honig Imkerhonig. Das liegt ganz einfach daran, dass sie Bienen halten, die nicht gezielt auf irgendwelche Pflanzen fliegen. Die Tiere summen also aus und bringen den Nektar herein, der ihrer Meinung nach gut ist. Befindet sich der Bienenstock auf einer bunten Blumenwiese, findet sich am Ende eine Vielzahl verschiedener Nektarsorten im Honigglas. Eventuell ist ein Wald in der Nähe, also mischt sich in die Blütenvielfalt noch etwas Honigtau. Dann kann es sein, dass der Honig am Ende „Imkerhonig“ heißt.
Der Unterschied zu industriellem Imkerhonig
Wenn du einen Imkerhonig kaufst, achte einfach auf die Herkunft. Wie weiter oben schon beschrieben, muss diese auf dem Etikett angegeben sein. Nicht allzu empfehlenswert sind die großen Marken, die ihren Honig als Imkerhonig verkaufen. Oft verhält es sich so, dass industrielle Betriebe weltweit Honig einkaufen und diesen mischen. Im weiteren Verarbeitungsprozess erfolgt die Filterung, bis sich kein Pollenstückchen mehr im Honig findet. Oft denken Verbraucher, ein kristallisierter Honig sei von schlechter Qualität, also tun die großen Hersteller alles, damit der Honig nicht kristallisiert, anstatt einfach den Verbraucher darauf hinzuweisen, dass das Kristallisieren sogar ein Zeichen von guter Qualität ist.
Deswegen fährst du immer gut, wenn du Imkerhonig kaufst, der keine Mischung beinhaltet. Findest du also den Satz „Mischung aus EG- und Nicht-EG-Länder“, dann weißt du nicht, woher die verschiedenen Honige stammen, inwieweit das Produkt versiebt und gefiltert wurde oder ob sich Rückstände im Honig befinden. Nicht zu reden von der Haltung der Bienen, geht es den Tieren gut? Werden sie vernünftig und artgerecht behandelt? In vielen Ländern ist Tierschutz nicht sonderlich hoch angesiedelt.
Leckere Honig-Empfehlung
Imkerhonig zu kaufen, ist Vertrauenssache, im Folgenden findest du einige Empfehlungen von hochwertigem Imkerhonig.
Echter Deutscher Imkerhonig
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Bei diesem Honig handelt es sich um einen cremigen Rapshonig, dessen Nektar von verschiedenen Rapsfeldern stammt. Es ist ein sehr süßer Honig, mit den typischen kristallen, die auf der Zunge schmelzen.
Imkerhonig aus Österreich
Österreichische Bienen sammeln den Nektar, der für diesen Imkerhonig verwendet wird, so der Hersteller Darbo, der Wert darauf legt, ausschließlich naturnahe Produkte zu vermarkten.
Imkerhonig aus dem südlichen Bulgarien
Dieser Imkerhonig bietet absolute Premium-Qualität. Es ist keine Mischung, sondern stammt aus einer Familienimkerei, deren Bienen für diesen Honig verschiedene Wildblüten anflogen. Der Honig wird durch die Imkerei schonend weiterverarbeitet, es findet keine Filterung statt, so kann es dir passieren, dass sogar noch etwas Propolis, Blütenpollen oder Wachsstückchen im Honig schwimmen.