Die Pferdesalbe – Anwendung & Wirkung

Übersicht

Die Erfolgsgeschichte der Pferdesalbe begann im Jahre 1982, als der Apotheker und Reiter Dr. Ulf Jacoby seinen Pferden etwas Gutes tun wollte. Pferdebeine sind sehr sensible Bereiche, jeder Reiter und Pferdefreund kennt den prüfenden Blick auf den unteren Bereich der Pferdebeine vor und nach dem Reiten.

Um seinen Tieren nach dem Training schnell Entspannung und Regeneration verschaffen zu können, entwickelte Dr. Ulf Jacoby also einen Mix aus Naturwirkstoffen, den er kurzerhand als „Pferdesalbe“ bezeichnete. Dieser sollte die beanspruchten Sehnen und Muskeln regenerieren und so für Wohltat sorgen.

Die erste Mixtur bestand aus Rosmarin, Kampfer, Arnika und Menthol. Diese Kombination sorgt für einen kühlenden und zugleich wärmenden Effekt. Menthol kühlt, Kampfer und Rosmarin wirken durchblutungsfördernd – erwärmen also die behandelten Bereiche und Arnika sorgt für die Schmerzlinderung. Ein Widerspruch, das mit dem Kühlen und Wärmen?

Nur auf den ersten Blick, denn besonders bei Muskel- oder Gelenkschmerzen ist dieser Kühl-Warm-Effekt sehr wirksam. Das bekamen dereinst die Pferdebesitzer heraus, die sich die Salbe, die eigentlich für ihr Pferd gedacht war, selbst auf den schmerzenden Rücken oder angegriffene Muskelpartien auftrugen.

Urplötzlich wurde aus einer Salbe für Tiere – die die Bezeichnung „Pferdesalbe“ als Patent eingetragen bekam – eine hochwirksame Substanz für Menschen, allerdings fehlte ihr dafür die Zulassung.

Mittlerweile ist der Patentschutz ausgelaufen und es gibt verschiedene Pferdesalben – samt der Zulassung für Menschen. So findest du eine breite Produktpalette mit Pferdesalben für Menschen auf natürlicher Basis, die teilweise sogar mit hochwertigem Propolis angereichert sind.

Die Wirkung der Pferdesalbe

Die Wirkung der Salbe als Ganzes wurde noch nicht wissenschaftlich bestätigt, doch zahlreiche Erfahrungsberichte beglaubigen die positiven Eigenschaften, die man der Salbe nachsagt.

Zudem sind die einzelnen Bestandteile der Pferdesalbe ausreichend und hinreichend untersucht, ergo lässt sich die Wirksamkeit auch ohne wissenschaftliches Bejahen der Mixtur als Gesamtkonstrukt gut erklären und wird vorstellbar.

Die Wirkung baut darauf auf, welche pflanzlichen Substanzen im Pferdebalsam zum Tragen kommen. Es gibt die Originalrezeptur, diese wirkt wärmend, kühlend und schmerzlindernd. Weiter wurden Salben entwickelt, die ausschließlich kühlen, sogenannte „Refresh-Gels“ oder Wärmesalben. Manche Pferdesalben bauen auf die Durchblutungsförderung, andere setzen auf die Schmerzreduktion. Da Pferdesalbe immer mehrere Wirkstoffe enthält, reicht es also in vielen Fällen aus, wenn einer greift.

Die sogenannte Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) wird seit Bestehen der Menschheit genutzt und bildet oft bis heute die Grundlage für medizinisch anerkannte Verfahren. Deswegen kann es also bezüglich der Pferdesalbe sein, dass bei dir beispielsweise Wirkstoff X für eine Schmerzlinderung sorgt, während Wirkstoff Z die Entzündung mindert.

Die einzelnen Bestandteile der Pferdesalbe im Überblick

Während im „Prototyp“ der ersten Pferdesalben die vier Bestandteile Menthol, Kampfer, Arnika und Rosmarin verwendet wurde, gibt es heute die wirksame Salbe in zahlreichen Zusammensetzungen – je nach Anwendungszweck. So kommen häufig folgende Pflanzenextrakte in der Pferdesalbe vor:

  • Rosskastanie

Im Samen der Rosskastanie befinden sich bis zu zehn Prozent Saponine, unter anderem Aescin. Diese Substanz zeigte im Labor, dass sie Gewebe abdichten kann, was die Venen stärkt. Die Rosskastanie verbessert zudem die Blutzirkulation, was einer Schwellung entgegenwirkt.

  • Weinlaub

Weinlaub verfügt über ähnliche Eigenschaften wie die Rosskastanie. Der Effekt ist etwas schwächer im Vergleich, doch dafür wird Weinlaub gerne als unterstützende Maßnahme bei kleinen Besenreisern eingesetzt.

  • Melisse

Das Pflanzenkraut ist mit einer Vielzahl positiver Eigenschaften ausgestattet. Meist nutzt man die Melisse für die innere Anwendung, doch ihre muskelentspannende Wirkung kommt bei der Pferdesalbe durchaus angenehm zum Tragen.

  • Kamille

Jeder kennt die gute Wirksamkeit der Kamille, die weit über den bekannten Kamillentee hinausgeht. So ist die Pflanze ein kleines Allroundtalent und sorgt mit ihrem Inhaltsstoff Bisabolol dafür, dass andere Inhaltsstoffe der Pferdesalbe gut aufgenommen werden können.

  • Eukalyptusöl

Eukalyptusöl wirkt auf den Blutfluss sehr anregend. Häufig resultieren Muskelverspannungen daher, dass sich die Muskeln verkrampfen – etwa nach einem harten Arbeitstag im Stehen oder nach einem langen Training. Eukalyptusöl wirkt anregend und schmerzstillend und ist ein wichtiger Bestandteil in der Pferdesalbe, wenn kein Menthol verwendet wird.

  • Rosmarin

Rosmarin ist eine traditionelle Heilpflanze bei rheumatischen Beschwerden und zur Durchblutungsförderung. Zudem wirkt das Kraut pflegend zur Haut und kann Schmerzen lindern. Wohl deshalb gehörte es zur Pferdesalbe der ersten Generation.

  • Menthol

Menthol kommt beispielsweise in der Pfefferminze vor und wirkt hauptsächlich kühlend. Das ätherische Öl hat sowohl eine erfrischende als auch belebende Wirkung. Diese Komponente sorgen bei müden Beinen für den neuen Schwung.

  • Kampfer

Das alte Heilmittel wird bei Gelenk- und Muskelverspannungen eingesetzt. Die oberflächliche Durchblutung der Haut wird angeregt, bemerkbar in einer Schmerzlinderung. Letztendlich reizt Kampfer die Hautzellen, was zu einer Stimulierung der Nervenzellen führen kann – so entsteht der lindernde Effekt bei Muskelbeschwerden.

  • Arnika

Arnika ist ein Schmerzmittel mit nachgewiesener und bestätigter Wirksamkeit. Prellungen, Verstauchungen, Muskelschmerzen, Gelenkbeschwerden – all das sind klassische Einsatzgebiete der alten Heilpflanze.

  • Propolis

Propolis ist das Schutzharz von Bienen und kann in der Pferdesalbe den übrigen Pflanzenextrakten unterstützende Hilfe bieten. So regt Propolis den Stoffwechsel der Haut an und es sorgt für die optimale Unterstützung der Hautpflege.

Nicht in jeder Pferdesalbe sind die genannten Wirkstoffe beziehungsweise Pflanzenextrakte vorhanden, manche Hersteller setzen auf völlig andere Komponenten. Deswegen gibt es auch Pferdesalbe als Balsam oder als Gel.

Welchen Vorteil bietet Propolis in der Pferdesalbe?

Oft resultieren Muskel- oder Gelenkschmerzen aus einer kleinen Entzündung, die ihren Ursprung wiederum vielleicht in einer Überlastung hat. Propolis ist mit entzündungshemmenden Wirkstoffen gerüstet und kann leichtere Schmerzen lindern. So kannst du etwa mit einem Pferdebalsam mit dem Inhaltsstoff Propolis deinen Beinen Gutes tun, wenn du Probleme mit den Venen hast – Stichwort Besenreiser oder Krampfadern.

Im Grunde ist Propolis ein altes Heilmittel, für innere und äußere Verwendungsmöglichkeiten. Jegliche Prozesse, die auf entzündliche Veränderungen zurückgehen, lassen sich mit Propolis als Wirkstoff gut behandeln. Ganz klar – damit sind natürlich nur leichte Beschwerden gemeint, etwa aufgrund einer Überlastung. Doch Propolis rundet die ursprünglich für Pferde geschaffene Wirksamkeit des Gels, effektiv ab.

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