Hausmittel gegen Aphthen

Jeder weiß es, jeder kennt es: Im Kopfbereich scheinen Schmerzen immer heftiger zu sein. Zahnschmerzen, Pickel, Ohrenentzündungen – aber auch so kleine Entzündungen wie Aphthen (gerne auch fälschlicherweise als “Aphten” beschrieben) können einem ordentlich zusetzen. Es handelt sich um kleine, jedoch ausgesprochen schmerzhafte Bläschen, die hauptsächlich im Bereich der Mundschleimhaut auftreten. Bis heute ist nicht geklärt, wodurch die entzündlichen Schädigungen der Schleimhaut entstehen. Es wird von wissenschaftlicher Seite aus vermutet, dass ein geschwächtes Immunsystem ursächlich sein könnte. Im folgenden Artikel geht es um die Aphthen, die sich in der Mundschleimhaut zeigen. Was ist über die “Erscheinung” bekannt? Was tut man dagegen? Und welche Hausmittel helfen gegen Aphthen?

Schmerzhafte Stellen im Mund – Aphthen

Sie sind klein, rundlich bis oval und treten geschätzt bei jedem fünften Mensch mindestens einmal im Leben auf. So mancher wird damit in schöner Regelmäßigkeit geplagt, dann sprechen Mediziner von habituellen Aphthen (gewohnheitsmäßig, ständig).

Aphthen tauchen zumeist im Mund auf und zeigen sich auf der Oberfläche der Schleimhaut. Die Zunge kann ebenso betroffen sein wie der Zahnfleischrand, die Innenseite der Lippen, der Gaumen aber auch die inneren Backen. Etwas seltener treten die entzündlichen Gebilde an der Genitalschleimhaut auf.

Charakteristisch ist die Form, die kleinen Entzündungsherde sind zumeist rundlich bis oval und nur wenige Millimeter groß. Ganz selten erreichen sie eine “Größe” von über zwei Zentimetern und in solch einem Fall ist natürlich der Arzt der richtige Ansprechpartner.

Was sind die Ursachen?

Wie schon angesprochen, sind die Ursachen nicht bekannt, resultieren jedoch vermutlich aus einer Immunreaktion. In den meisten Fällen sind die harmlosen Entzündungen ein Einzelsymptom und sie sind nicht zwingend an andere Erkrankungen (etwa eine Erkältung) gekoppelt. Treten die Entzündungen gemeinsam mit einem grippalen Infekt auf, deutet dies durchaus auf eine Abwehrschwäche hin.

Allerdings scheinen auch andere Faktoren wie etwa ein Nährstoffmangel einen Ausbruch der Bläschen zu begünstigen. Dazu zählen beispielsweise ein Mangel an Zink, Eisen, Vitamin B12 oder B9 (Folsäure).
Vereinzelt scheinen auch bestimmte Nahrungsmittel Aphthen auslösen zu können, so etwa Orangen, Tomaten oder Nüsse. Selbst schlecht sitzende Zahnprothesen, Verletzungen oder ein schwankender Hormonhaushalt werden ebenfalls als Auslöser in der Fachwelt diskutiert.

Vom Minor, Major oder Herpetiformer

Ärzte unterscheiden drei Typen der wiederkehrenden (habituellen) Aphthen:

• Minor-Typ

Er tritt mit geschätzten 80 Prozent am Häufigsten auf. Mit höchstens 5 Millimeter Größe gehört er zu den kleineren Vertretern seiner Art. Nach bis zu zwei Wochen heilen die kleinen Geschwüre ohne Narben oder anderen Folgen ab.

• Major Typ

Der Major Typ ist zwar selten, doch dafür tritt er mit durchaus heftigen Symptomen auf. Die Entzündungen gehen mehr in die Tiefe der Schleimhaut und der Durchmesser kann vereinzelt bis zu 3 Zentimeter erreichen. Hinzu kommen häufig andere beschwerden wie ein Krankheitsgefühl, Fieber oder geschwollene Lymphknoten. Die Heilung dauert länger und kann mit Narbenbildung einhergehen.

• Herpetiformer Typ

Der dritte Typ tritt noch seltener in Erscheinung, doch er kann ungemein belastend sein. Patienten dieses Typs haben dabei bis zu Hundert der schmerzhaften Aphthen auf der Schleimhaut, die zwar nicht so groß werden, doch durch die schiere Menge allein sehr schmerzhaft sind.

Wann zum Arzt?

Wenn du die Schädigung der Schleimhaut das erste Mal bei dir beobachtest, solltest du einen Arzt aufsuchen, um eine richtige und solide Diagnose zu erhalten. Anschließend ist es natürlich ratsam, den Empfehlungen des Arztes zu folgen. Auch bei einem heftigen Ausbruch, bei gleichzeitig auftretendem Fieber oder bei starken Schmerzen ist der Hausarzt oder ein Dermatologe hinzuzuziehen. In Einzelfällen kann ein Lokalanästhetikum die Schmerzen lindern, ansonsten heilen die lästigen Entzündungen auch von alleine wieder ab.

Hausmittel gegen Aphthen

• Kamille

Die Kamille gehört aufgrund ihrer entzündungshemmender Eigenschaften zu den wirksamsten Hausmitteln bei der Schleimhautentzündung. Allerdings solltest du bei einer Erkrankung auf eine Kamillentinktur aus der Apotheke setzen, da darin die Wirkstoffe deutlich konzentrierter sind, als sie es im Teeaufguss wären. Mit der Kamillenlösung spülst du mehrmals täglich deinen Mund aus und sorgst so für Abhilfe bezüglich der Entzündung.

• Aloe Vera

Die Heilpflanze kann bei Aphthen sehr wirksam sein, sofern es sich um reinen oder qualitativ hochwertigen Saft handelt. Mit einem Wattestäbchen trägst du am besten den frischen Saft eines Aloe Vera Blattes direkt auf die entzündlichen Stellen auf. Kurze Zeit einziehen lassen, danach ausspucken und den Mund ausspülen.

• Olivenöl

Es klingt zwar nicht unbedingt einleuchtend, doch das Spülen mit Olivenöl kann Abhilfe schaffen. Dazu nimmst du einen Esslöffel Olivenöl und belässt ihn einfach so lange es geht im Mund. Im Idealfall können das schon zwanzig Minuten sein, alternativ spuckst du natürlich das Öl früher aus.

• Propolis

Das Bienenkitt ist eine weiteres, herausragendes Mittel gegen Aphthen. Im Bienenstock wirkt Propolis höchst antibakteriell und antiviral und in der traditionellen Heilkunde wird es gerne angewandt. Propolis ist als Tinktur oder Tropfen erhältlich, allerdings hinterlässt diese Darreichungsform unter Umständen braune Flecken auf den Zähnen. Deswegen empfiehlt sich bei den entzündlichen Prozessen in der Mundschleimhaut ein Propolis Mundspray.

• Manuka Honig

Wer gerne Honig mag, hat es einfach: Manuka Honig. Es ist zwar ein geschmacklich eher herber Honig, doch er enthält eine hohe Aktivität gegen Mikroben. Am besten setzt du auf einen Manuka Honig mit einem Wert von +100 oder +250, um der Entzündung schnell beizukommen.

Noch ein kleiner Hinweis

Bei allen genannten Hausmitteln kann es zu einer allergischen Reaktion kommen. Deswegen solltest du zuerst an einer gesunden Hautstelle ausprobieren, ob du vielleicht auf das Mittel überreagierst. Erst, wenn sich auf der gesunden Hautstelle keine Veränderungen zeigen, kannst du es auf der sensiblen Schleimhaut im Mundbereich anwenden.