Bienenwachs reinigen – Anleitung

Übersicht

Bienenwachs – ein goldgelber Rohstoff? Nein, frisch geerntetes Bienenwachs ist alles andere als goldgelb. Es ist grau, braun, von Flecken durchzogen und kein optisches Highlight. Erst durch das Reinigen und Filtern wird aus der unansehnlichen Masse Bienenwachs, wie es meist im Handel angeboten wird: Der gelbe Farbton bleibt übrig als naturbelassener Rohstoff, weißes Wachs hingegen wurde gebleicht.

Eventuell konntest du bei deinem Imker um die Ecke günstiges Bienenwachs ergattern, um daraus Naturkosmetik oder Kerzen zu machen. Doch bevor du an Lippenbalsam, Hautcremes oder Kerzen denkst, wartet eine Menge Arbeit auf dich, um das Bienenwachs zu reinigen. Denn je ursprünglicher das Wachs ist, umso mehr Larvenkot, Pollen, Reste von Puppenhäuten, Schwebestoffe und diverse Schmutzpartikel befinden sich darin.

Mit Wasser kochen

Zuerst benötigst du Regenwasser, alternativ destilliertes Wasser. Mit kalkhaltigem Leitungswasser kommt es zu einer Art „Verseifung“, die das Wachs zunichte macht.

Koche also dein Wachs im Regenwasser auf. Lasse hier allerdings höchste Vorsicht walten, denn es kann ordentliche Spritzer geben. Umsicht und Sorgfalt müssen an erster Stelle stehen. Nach dem Aufkochen lässt du das Ganze noch für rund 15 Minuten langsam vor sich hin köcheln, bevor du es absiebst.

Dazu nutzt du eine Feinstrumpfhose, die du so über das Gefäß spannst, dass sie sicher sitzt. Idealerweise nimmst du den Bund als Filter und knotest die Beine der Strumpfhose direkt am Schritt zusammen.

Siebe das Wachs-Wasser-Gemisch zügig durch die Feinstrumpfhose in das vorbereitete Gefäß. Ist alles drin, nimm die Strumpfhose ab und hänge sie so hin, dass die Reste in den Eimer – oder was auch immer du für ein Gefäß nutzt – tropfen können. Der Eimer sollte nicht mehr bewegt werden, damit sich Wachs und Wasser trennen. Die Schmutzpartikel, die es durch die feinen Maschen der Strumpfhose „geschafft“ haben, bleiben zwischen den beiden Schichten Wasser und Wachs hängen. Das geht nur, wenn das Gefäß nicht bewegt wird.

Das war es im ersten Schritt. Lasse alles über Nacht abkühlen und kratze am nächsten Tag mit einem kleinen Meißel oder Schaber den lockeren Dreck von dem ausgehärteten Wachs ab. Eine Wurzelbürste und Wasser sorgen für noch mehr Reinheit.

Bienenwachs in Kerzenqualität

Möchtest du ganz reines Bienenwachs haben, dann koche das Ganze nochmals mit Regenwasser auf, füge etwas Zitronenwasser hinzu, damit sich der Pollen löst und behalte die Temperatur von rund 80 Grad über mehrere Stunden. Anschließend filterst du erneut, lässt abkühlen, entfernst vom ausgehärteten Wachsboden eventuell noch letzte Reste – und hast schönes Bienenwachs in bester Qualität.

Zugegeben, diese ganzen Arbeitsschritte sind aufwendig und bringen einen ganzen Schwung weiterer Nebentätigkeiten mit sich, die Küche muss anschließend geputzt werden, die genutzten Töpfe und Gefäße verlangen nach einer Reinigung und so weiter.

Der einfache Weg ist der Kauf von gereinigtem Bienenwachs. Bezüglich der Qualität gibt es enorme Unterschiede, deswegen ist Bienenwachs nicht gleich Bienenwachs. Wenn du ansprechende Kerzen gießen möchtest, empfehle ich dir die Bienenwachspastillen von beegut, online erhältlich – schau selbst hier nach. Die kleinen, goldgelben Pastillen haben einen idealen Schmelzpunkt und lassen sich gut zur Herstellung von Kerzen (und natürlich auch für Naturkosmetikprodukte) verwenden. Durch die gute Reinigung wurden alle Rückstände entfernt.

Dieses Wachs verwende ich selbst:

200g natürliches, reines Bienenwachs

 schöne goldgelbe Farbe, praktische Pastillenform

 ideal für für selbsgemachte Naturkosmetik, Kerzen gießen u.v.m.

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Ein einziger Schmelzvorgang?

Einige Imker schwören darauf, mit einem einzigen Schmelz- und Filtervorgang herrliches, gelbes Wachs zu bekommen – probiere es einfach aus, denn nochmal erhitzen, einschmelzen, filtern kannst du ja immer noch. Auch hier arbeitest du mit einer Feinstrumpfhose, die du ebenfalls direkt unter dem Schritt verknotest, um das obere Ende über einen Eimer zu spannen.

Erhitze das Bienenwachs in einem Edelstahl- oder Emailletopf mit Regenwasser. Bei dieser Variante rechnest du pro Pfund Wachs zwei Litern Wasser. Ansonsten verfährst du wie oben beschrieben und erhältst vielleicht so schon im ersten Durchgang gelbes, duftendes Wachs zur Herstellung von Kerzen, Naturkosmetik und noch vielem mehr.

Ein – oder mehrere Filtervorgänge?

Wenn du selber Bienenwachs reinigen möchtest, siehst du recht schnell, ob du mit einem einzigen Reinigungsvorgang Erfolg hast. Bei jedem Aufkochen und anschließendem Abkühlen trennen sich die Schichten von Wasser und Wachs. Das Wachs wird naturgemäß fest und kann nach dem völligen Aushärten leicht aus dem Behältnis gestürzt werden. Allerdings solltest du darauf achten, tatsächlich als Behältnisse nur solche aus Edelstahl oder Emaille verwenden, ansonsten wird dein Wachs grau und und du musst es zusätzlich mit erheblichem Mehraufwand aufhellen.

 

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