Kerzen ziehen – Anleitung & Tipp

Übersicht

Das Kerzenziehen ist eine äußerst effektive Technik, um lange, schmale Kerzen zu bekommen. Es erfordert etwas mehr Vorbereitung, Zubehör und Geduld als Kerzen selber zu gießen, doch es macht mindestens ebenso Spaß. Im Folgenden geht es um das Handwerkszeug, um Tipps und Tricks und natürlich um das „How-to“.

Was für Zubehör braucht man zum Kerzen ziehen?

  • Bienenwachs

Die wichtigste Zutat ist das Bienenwachs. Es sollte rückstandsfrei und möglichst ungebleicht sein – klassisches, gereinigtes, gelbes Bienenwachs also. Am besten nimmst du Bienenwachspastillen, denn erstens kannst du diese genau dosieren und zweitens ersparst du dir das mühsame Zerkleinern eines Blockes. Hier empfehle ich dir diese Pastillen (findest du in diesem Shop) da diese von hoher Qualität sind und ein ausgezeichnetes Schmelzverhalten haben.

  • Docht

Beim Docht wählst du zwischen einer dünnen und mittleren Stärke, je nach gewünschter Dicke der Kerzen. Achte darauf, dass es ein Docht für Bienenwachskerzen ist, denn nicht alle „Brennschnüre“ eignen sich für den Rohstoff. (Gute Kerzendochte gibt es in diesem Onlineshop)

  • Hoher Topf – bestenfalls Wachstopf

Da die Kerzen getaucht werden, sollte der Topf entsprechend hoch sein. Du kannst einen speziellen Wachstopf nehmen, das ist die beste Option. Alternativ benötigst du zwei hohe Gefäße, da das Wachs im Wasserbad erwärmt wird.

  • Schraubenmuttern

Keine Sorge, beim Kerzen ziehen geht es nicht um das Handwerken im herkömmlichen Sinn. Die Schrauben dienen als Gewicht, um möglichst gerade Kerzen herzustellen.

  • Holzleiste

Mit einer Holzleiste stellst du zwei Tauchkerzen gleichzeitig her und du wirst dem Aspekt der Sicherheit gerecht. Der zurechtgeschnittene Docht wird einfach auf die Holzleiste gelegt und mit etwas Klebeband fixiert, dazu später mehr.

Mehr brauchst du nicht, abgesehen von einem Plätzchen, an denen du deine frisch gezogenen Kerzen abkühlen, aufhängen und aushärten lassen kannst. So kannst du etwa die Holzleiste über zwei gegeneinander gestellte Stuhllehnen legen, so dass du die Kerzen zum Trocknen aufhängen kannst.

So wird es gemacht – die Vorbereitung

Beim Ziehen von Kerzen werden immer mindestens zwei Kerzen gemacht. Das wiederum bestimmt dann die Länge des Dochtes. Sollen deine Kerzen am Ende 20 Zentimeter lang sein, dann benötigst du dafür 57 Zentimeter Docht.

Die Berechnung dafür ist ganz einfach:

  • Gewünschte Kerzenlänge pro Kerze 20 cm = 40 cm Docht.
  • Jeweils am Ende 5 cm = 10 zusätzliche cm.
  •  Jeweils 2,5 cm am oberen Ende der Kerzen = 5 cm.
  •  Als Puffer pro Kerze 1 cm = insgesamt 2 cm.

Lasse das Bienenwachs entweder im Wachstopf oder im Wasserbad langsam schmelzen. Die Endtemperatur des Wachses sollte zwischen 70 und 77 Grad liegen.

Während das Wachs schmilzt, kannst du die Dochte zuschneiden. Je nachdem, wie viele Kerzen du ziehen möchtest, bereitest du dir die Dochte vor. An beide Enden des Dochtes werden die Schraubenmuttern befestigt. Entweder fixierst du die Schrauben mit etwas Bienenwachs oder du machst einen kleinen Knoten.

Anschließend legst du den Docht so über die Holzleiste, dass sich beide Schraubenmuttern auf gleicher Höhe befinden, sich aber nicht berühren. Hast du das? Dann befestigt den Docht direkt an der Holzleiste mit etwas Klebeband, damit dir nichts verrutscht.

Dieses Wachs verwende ich selbst:

200g natürliches, reines Bienenwachs

 schöne goldgelbe Farbe, praktische Pastillenform

 ideal für für selbsgemachte Naturkosmetik, Kerzen gießen u.v.m.

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Das Tauchen

Tauche die beiden Dochte nun langsam in das geschmolzene Bienenwachs. Der erste Tauchgang kann bis zu einer Minute dauern, damit sich der Docht vollsaugt. Es funktioniert aber auch mit einem Tauchgang, der nur wenige Sekunden anhält – hier musst du einfach ein wenig experimentieren, der eine macht es so, der andere so.

Ziehe die Dochte vorsichtig heraus und lasse sie erst abkühlen, das kann je nach Wachs bis zu drei Minuten andauern. Am besten kannst du das anhand der Wachsfarbe erkennen – verändert die sich, dann wird es Zeit für den nächsten Tauchgang.

Hier noch ein wirklich interessantes (wenn auch sehr altes) Video zum Thema:

Jetzt kommst du mit dem Eintauchen schneller voran: Langsam eintauchen, langsam herausziehen. Kurz antrocknen lassen, eintauchen, herausziehen.

Das wiederholst du so oft, bis deine Kerzen etwa 75 Prozent der gewünschten Dicke haben. Dann lässt du die Kerzen ein wenig abkühlen und schneidest mit einem scharfen Messer das Schraubengewicht ab.

Bei den letzten Tauchgängen darf das Wachs knapp über 80 Grad heiß sein, damit deine Kerzen eine schöne Oberfläche bekommen. Tauche sie ein, ziehe sie wieder heraus. Noch ein- zweimal, dann sollte die Kerze fertig sein. Bedenke immer, dass deine frisch getauchte Kerze immer „umfangreicher“ als eine ausgekühlte Kerze ist. Wachs zieht sich beim Abkühlen zusammen, deswegen sind deine ausgehärteten Kerzen dünner.

Jetzt kannst du die Holzleiste mit den fertigen Kerzen über die Stuhllehnen hängen, damit deine gezogenen Kerzen schön trocknen und aushärten können, bevor du den Docht in der Mitte der beiden Kerzen auseinander schneidest.

Noch ein Tipp

Dieses Wachs verwende ich selbst:

200g natürliches, reines Bienenwachs

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 ideal für für selbsgemachte Naturkosmetik, Kerzen gießen u.v.m.

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Die Bienenwachspastillen empfehle ich gerne weiter. Das liegt schlicht daran, dass sich keine Rückstände in den Pastillen verstecken. Mit diesem Bienenwachs kannst du mit etwas Übung hübsche, geflochtene Kerzen herstellen: Solange das Wachs der getauchten Kerzen noch warm ist, legst du sie aneinander und umschlingst sie jeweils – so wie beim Flechten, nur mit zwei statt mit drei Elementen. Dafür solltest du aber nicht zu viel Zeit einplanen, da dir das Wachs sonst bricht. Doch Ausprobieren kostet beim Kerzen ziehen nichts, denn wenn das Ergebnis misslingt, wird es eben neu eingeschmolzen. Lediglich den Docht solltest du nicht nochmals verwenden.

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