Kerzen selber machen – Anleitung & Info

Übersicht

Wusstest du, dass Bienenwachs zur Zeit des Mittelalters teurer war als Honig? Und das Imker angesehene Bürger waren, die oft in den Adelsgemächern aus und ein gingen? Der Grund: Bienenwachs und die daraus gemachten Kerzen, damals das einzige Leuchtmittel.

Heute hat sich das grundlegend geändert. Wir haben elektrisches Licht und Kerzen dienen der Romantik, der Gemütlichkeit oder als dekoratives Element in der Weihnachtszeit. Wenn du umweltfreundliche Kerzen haben möchtest, solltest du auf Kerzen aus Bienenwachs setzen – die meisten Kerzen, die im Handel angeboten werden, bestehen aus Hartparaffin, einem Nebenprodukt, welches beim Raffinieren von Erdöl entsteht.

Einige Kerzen werden aus Stearin gewonnen. Das mag sich zuerst gut anhören, denn Stearin ist ein nachwachsender Rohstoff – allerdings zu Lasten des Regenwaldes, denn es wird meist aus pflanzlichem Palmöl gewonnen – und schon schaut es nicht mehr so gut aus mit dem Ökogedanken.

Kerzen aus Bienenwachs

Zu den umweltfreundlichsten Kerzen dürften Bienenwachskerzen zählen. Das Wachs wird vom Imker entweder aus hygienischen Gründen ab und an ausgetauscht oder er legt zwei Völker zusammen, was zu einem „Wachs-Überschuss“ führt. Bienenwachskerzen verströmen einen heimeligen Duft, der im Gegensatz zu den meisten allzu günstigen Kerzen aus günstigen Rohstoffen der Gesundheit nicht zu sehr auf die Pelle rückt.

Empfehlenswert sind diese Bienenwachspastillen, denn sie sind rückstandsfrei und somit für Kosmetik geeignet. Bei Bienenwachs sind es meist Rückstände, die das Ergebnis misslingen lassen, bei diesen Pastillen hast du als Basis reines, pures, unverfälschtes Bienenwachs – die Grundvoraussetzung hübscher Kerzen.

Dieses Wachs verwende ich selbst:

200g natürliches, reines Bienenwachs

 schöne goldgelbe Farbe, praktische Pastillenform

 ideal für für selbsgemachte Naturkosmetik, Kerzen gießen u.v.m.

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Dein Argument, dass Kerzen aus Bienenwachs recht teuer sind, lässt sich leicht entkräften – denn es gibt die Möglichkeit, Kerzen selber zu machen. Das ist nicht einmal so kompliziert, macht Spaß und reduziert den Preis gegenüber einer fertig gekauften Kerze aus Bienenwachs um ein ordentliches Stück.

Noch ein kleines Wort zum Bienenwachs an sich: Möchtest du selber Kerzen gießen, dann nimm lieber Bienenwachspastillen, denn diese sind hinreichend gereinigt. Kaufst du hingegen Bienenwachsblöcke beim lokalen Imker, dann musst du das Wachs in mehrere Stufen selbst reinigen. Ansonsten kann es sein, dass du nicht lange Freude an deinen selbstgemachten Kerzen haben wirst. Entweder brennen sie nicht richtig oder sie geben „Knallgeräusche“ von sich, was einfach von den enthaltenen Propolis- oder Honigresten kommen kann. Zudem kannst du Pastillen optimal dosieren – ein weiteres Argument.

Kerzen selber machen – das brauchst du dafür

Bevor du loslegst, um deine Kerzen selber zu machen, überlegst du dir die Form der Herstellung. Kerzen gießen – das ist die einfachste Art der Kerzenproduktion.

Kerzen drehen – ein klein wenig Übung braucht es dafür. Oder Kerzen ziehen – hier benötigst du neben Übung etwas Geduld und reichlich Zeit.

In diesem Artikel schauen wir uns an, wie du mit dem Gießen von Kerzen schöne Resultat bekommst.

Natürlich ist die wichtigste Zutat das eigentliche Bienenwachs. Wenn du Kerzen in der typischen goldgelben Färbung gewinnen möchtest, nimm gelbes, naturbelassenes Bienenwachs. Es gibt auch weißes Wachs, allerdings handelt es sich dabei um gebleichtes Wachs.

Eine Gießform aus Silikon oder eine solche für Teelichter gehören ebenso zur Grundausstattung wie der Docht, ein Zahnstocher, ein Topf und ein hitzeunempfindliches Glas.

Teelichter selber herstellen

Du traust dich erstmals an die hohe Kunst des Kerzengießens? Obwohl es nicht schwer ist, solltest du mit Teelichtern beginnen, vor allem, wenn du Kinder hast. Warum? Ganz einfach: erstens gelingen Teelichter eigentlich immer und zweitens härten diese schnell aus – die meisten Kinder wollen nicht ewig warten müssen, bis sie „ihre“ erste selbstgemachte Kerze anzünden können.

Du brauchst nur Förmchen für Teelichter und Dochte. Um dem Umweltgedanken gerecht zu werden, verwendest du bestenfalls wiederverwertbare Teelichtformen aus ökologischen Materialien, keine Aluformen.

Zunächst gibst du das Bienenwachs in das hitzeunempfindliche Glas und lässt es in einem Wasserbad langsam schmelzen. Der Schmelzpunkt liegt bei Bienenwachs bei rund 60 Grad, das Wasser muss also nicht einmal kochen. Dennoch ist natürliche Sorgfalt oberstes Gebot, denn heißes Bienenwachs kann für erhebliche Verletzungen sorgen! Gegossen wird das Wachs mit einer Temperatur zwischen 70 und 77 Grad, heißer sollte es keinesfalls sein. Möchtest du öfter Kerzen gießen, empfiehlt sich die Anschaffung eines speziellen Thermometers, mit dessen Hilfe du die Temperatur des Wachses überprüfen kannst.

Der Docht – Feinarbeit vom Feinsten

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Mit einem Tropfen des geschmolzenen Bienenwachs befestigst du den Docht in deinen Teelichtformen. Achte darauf, dass er gerade nach oben ragt, notfalls kannst du ihn mit einem Zahnstocher etwas fixieren: Lege den Zahnstocher quer über den oberen Rand der Form und verknote den Docht mittig daran. Das mag etwas Fummelarbeit sein, doch dafür wirst du mit einem – im wahrsten Sinn des Wortes – kerzengeraden Docht belohnt. Oder du nutzt eine Haarspange, mit deren Hilfe du den Docht fixieren kannst.

Tipp: Eine andere Variante bieten spezielle Dochthalter aus Metall. Diese werden in die Teelichtformen gestellt und lassen ein  Loch in der Mitte der kleinen Kerze für den Docht.

Das Gießen der kleinen Kerzen

Sind die Dochte in deinen Teelichtern befestigt, gießt du das flüssige Wachs bis zum Rand in die Formen. Da hier auch mal ein Tröpfchen danebengehen kann, legst du die Arbeitsfläche bestenfalls mit Backpapier aus. Nach dem Erkalten der Teelichter kannst du den Docht vom Zahnstocher befreien – oder den Metallstift aus der Kerze ziehen, um den Docht einzufädeln, je nachdem, welche Variante du gewählt hast.

Lasse die kleinen Kerzen langsam bei Zimmertemperatur abkühlen und mache die erste Brennprobe, wenn das Teelicht auch tatsächlich völlig ausgehärtet und erkaltet ist.

Größere Kerzen gießen

Im Grunde gleicht sich das Gießen größerer Kerzen von dem der Teelichter. Lediglich die Aushärtphase dauert länger und du verwendest eine andere Dochtstärke. Als Form eignen sich spezielle Kerzenformen, ideal sind solche aus Silikon. Achte darauf, das Wachs gleichmäßig in die Form zu gießen, denn wenn du immer wieder absetzt, ist das später an der fertigen Kerze sichtbar. Bei einer dicken Kerzen rechnest du zur Aushärtung einige Tage.

Gelingt die erste Kerze nicht so recht, da sich vielleicht Hohlräume gebildet haben, ist das nicht schlimm. Das Wachs kann jederzeit wieder für den nächsten Versuch eingeschmolzen werden, lediglich den Docht solltest du kein zweites Mal verwenden.
Beim Gießen größerer Kerzen solltest du unbedingt vermeiden, dass sich Hohlräume bilden. Falls das passiert, nimm einen Zahnstocher und mache damit eine kleine Öffnung in das eingegossene Wachs. In dieses Loch füllst du nun Bienenwachs ein.
Bist du dir unsicher – schmelz lieber alles nochmals ein und starte einen neuen Versuch. Kerzen selber machen ist eine Kunst, die gelernt sein will – aber unendlich Spaß macht!

Ein paar Worte zum Docht

Dem Docht wird in den meisten Beschreibungen zum Kerzen gießen nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei entscheidet er maßgeblich darüber, ob die Kerze gelungen ist oder nicht. Bei einem zu großen Docht beginnt die die Flamme zu rußen, bei einem zu kleinen erstickt sie.
Verwende bestenfalls Spezialdochte für Bienenwachskerzen, diese transportieren das geschmolzene Wachs optimal zur Flamme (super geeignet sind z.b. diese Dochte hier). Lasse bei der Kerzenherstellung lieber ein zu großes Stück Docht herausschauen, denn nachjustieren kannst du es allemal – ein zu kurzer Docht ist nicht so schnell verlängert.

Das Bienenwachs

Da es beim Gießen von Kerzen so wichtig ist, möchte ich dir noch ein paar Worte zum Bienenwachs mit auf den Weg geben. Die Bedeutung von rückstandsfreiem Wachs erkennst du spätestens am Brennverhalten deiner gegossenen Kerzen. Wachs mit Rückständen brennt nicht sauber ab, deswegen ist gereinigtes Wachs so ein wichtiger Aspekt.

Das hier empfohlene Wachs erfüllt alle Grundvoraussetzungen zum Kerzen gießen. Es handelt sich um rückstandsfreies Wachs, wurde mehrfach schonend gereinigt und gefiltert. Die Pastillen lassen sich leicht entnehmen und dosieren. Der Schmelzpunkt kann auf das Grad genau erreicht werden, denn die Schmelzfähigkeit der kleinen, goldgelben Bienenwachspastillen ist ideal.

Erhältlich sind die Pastillen in diesem Shop, durch die schnelle Lieferung kannst du flott loslegen mit deiner ersten eigenen Kerze – viel Vergnügen!

 

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